Höhlen an der Costa Blanca: Ausflug zur kleinen Unbekannten in Adsúbia

Höhlen an der Costa Blanca: Ausflug zur kleinen Unbekannten in Adsúbia
7 Jan 2022

Sie ist nicht gerade die bekannteste unter den Höhlen an der Costa Blanca, aber trotzdem ein sehenswertes Ausflugsziel: Adsúbias Cueva de Canelobre - nicht zu verwechseln mit ihrer gleichnamigen, sehr viel bekannteren Schwester in Busot.

Adsúbia - Anders als bei den anderen zahlreichen, gut und viel besuchten Höhlen an der Costa Blanca ist sie eine kleine Überraschung, da ein relativ unbekanntes Ausflugs-Ziel. Die Cueva de Canelobre beginnt hinter einem unscheinbaren Türchen im Gebiet Tossal del Llop in Adsúbia, in der Marina Alta, ist 600 Quadratmeter groß und reicht bis zu 300 Meter in die Tiefe. Sie meinen, sie zu kennen? Das mag an ihrer großen, bekannten Schwester in Busot liegen, deren gleichen Namen sie trägt - erinnern doch auch ihre Gesteinsformationen an Kandelaber mit tropfendem Wachs.

Ausflug an der Costa Blanca: Höhle mit Farbkontrasten

„Die Höhle hat sich aus einem unterirdischen Fluss und aus Regenwasser, das den Kalkstein zersetzt, formiert“, erklärt Carlos Bañuls, der an Wochenenden Besucher durch die Cueva an der Costa Blanca führt, in der sich die Gesteine in verschiedenen Farbtönen präsentieren. „Die Farbkontraste sind durch die verschiedenen Mineralien entstanden“, sagt er und zeigt auf ein paar Löcher am Höhlenboden. „Möglicherweise geht sie noch mehr in die Tiefe, allerdings kann man das nur schwer erschließen, ohne die Höhlenformationen zu beschädigen.“

Also begnügen wir uns bei unserem Ausflug erst einmal mit dem, was die Höhle aktuell zu bieten hat. Dass man überhaupt von ihr weiß, sei, ähnlich wie bei der ebenfalls an der Costa Blanca zu findenden Cova del Rull in Vall d’Ebo, Jägern und einem Frettchen zu verdanken, das diese vorschickten, um Kaninchen aufzuspüren. Als das Tier nicht zurückkehrte, spürten die Jäger ihm hinterher – und stießen auf den Hohlraum, erzählt Bañuls. Wann genau das war, darüber gibt es verschiedene Theorien, aber offenbar einige Jahrzehnte später als die 1919 entdeckte Rull-Höhle.

Höhle an der Costa Blanca: Aufschlussreiche Kristallisierungen

Oberhalb von Adsúbias Höhle ist nicht etwa Brachland zu finden, sondern hier stehen Häuser. Sind sie eine Gefahr für ihren Bestand? „In unserer an der Costa Blanca seismisch sehr aktiven Gegend ist es wahrscheinlicher, dass die Höhle von einem Erdbeben zerstört wird, als dass sie unter den Häusern zusammenfällt. Die Häuser könnten höchstens den Wasserfluss beeinträchtigt haben“, sagt der Höhlenführer, für den die Cueva ein ultimativer Ausflugs-Tipp ist. „Das Wasser fließt vermutlich nicht mehr so reichlich wie früher, aber es dringt nach wie vor durch das Gestein.“

Und hinterlässt tropfsteinhöhlentypische Formationen – Stalagmiten, Stalaktiten, lineal geformte Kristalle, die Bañuls wegen ihres Lochs in der Mitte „Makkaroni“ nennt, und an einigen Stellen hauchdünn wirkende Steinwände. Und dann sind da noch die runden Kristallisierungen, die im Laufe der Jahrhunderte Maserungen wie bei einem Baumstamm entwickelt haben. „Wenn man sie untersuchen würde, könnte man zum Beispiel an der Farbe und Form der Ringe erkennen, in welchen Jahren es hier an der Costa Blanca besonders stark geregnet hat und wann es zum Beispiel einen größeren Waldbrand gab“, sagt Bañuls.

Abgesehen von der Art ihrer Entdeckung erinnert die Höhle auch sonst ein wenig an das an der Costa Blanca nur wenige Kilometer entfernte Auflugs-Ziel, die Cueva del Rull in Vall d’Ebo. „Allerdings ist diese nach unten hin länglich geformt, die Cueva del Rull eher rund.“ Was mit dem Ursprung zu tun habe. „Die Cueva del Rull hat sich nicht durch einen unterirdischen Fluss, sondern durch Erdlöcher geformt, in denen das Wasser stand.“ Generell sei die Marina Alta eine höhlenreiche Gegend, „da der Kalkstein der Berge sehr durchlässig, weich und porös ist“.

Es hat einige Jährchen gedauert, bis Adsúbias Höhle so weit hergerichtet und beleuchtet war, dass sie als Ausflugs-Ziel für Besucher geöffnet wurde. „Anfangs kam man nur in die Höhle, indem man auf allen vieren durch einen Tunnel kroch und sich dann abseilen ließ“, sagt Bañuls. Salvador Alemany vom Pegoliner Wanderverein zum Beispiel erinnert sich noch an einen Besuch im Jahr 1984. „Unbequem“ sei es gewesen, „sehr eng“ und „total dunkel“. Das ist heute anders. Termine für Besichtigungen können in Pegos Tourismusbüro oder bei Bañuls unter Tel. 634 332 420 erfragt werden.

Source: https://www.costanachrichten.c...

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